21. und 22. September 2019: Tage des offenen Denkmals in Frankreich
Wussten Sie, dass die European Heritage Days (Frankreich: Journées européennes du patrimoine, Deutschland: »Tag des offenen Denkmals«), die jedes Jahr im September von mehr als 50 Ländern begangen werden, auf eine französische Initiative zurückgehen?
1984 rief Jack Lang, dem Frankreich auch La Fête de la Musique zu verdanken hat, den »Tag des offenen Denkmals« ins Leben. Mitterrands charismatischer Kulturminister war der Ansicht, seine Landsleute sollten sich zumindest einmal im Jahr der Vielfältigkeit des Nationalkulturerbes bewusst werden und sonst nicht zugängliche Gebäude (Elyseepalast z. B.) besichtigen dürfen. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten, was den Europäischen Rat dazu bewog, daraus ein europäisches Highlight zu machen.
Vor zwei Jahren ernannte der frisch gekürte französische Staatspräsident Macron TV-Moderator Stéphane Bern zum Beauftragten zum Schutz von bedrohtem Kulturerbe. Dieser schlug der damaligen Kulturministerin Françoise Nyssen eine Lotterie nach englischem Vorbild vor, deren Einkünfte der Restaurierung französischer historischer Gebäude zugutekommen sollten. Nyssen willigte ein. In seinem vor kurzem erschienenen Buch Sauvons notre patrimoine (»Retten wir unsere Denkmäler«, Plon Verlag) zieht Bern Bilanz und diese lässt sich seiner Ansicht nach sehen, hat doch das sogenannte Loto du patrimoine (»Lotto für den Denkmalschutz«) die Renovierung von 150 Denkmälern finanziert. Die diesjährigen morgen und übermorgen stattfindenden Tage des offenen Denkmals werden zweifelsohne den Franzosen bewusst machen, dass in Sachen Denkmalschutz noch eine ganze Menge zu leisten ist, und sie vielleicht … in Spendelaune versetzen.