C’est la rentrée ! Die Schule fängt wieder an!
(Foto : © Ministère de l’Education nationale)
Jahr für Jahr heißt es Anfang September in Frankreich: « C’est la rentrée ! ». Am kommenden Montag fängt nämlich für 12.402.900* Kinder und Jugendliche ein neues Schuljahr an. Und damit die 881.400 Lehrkräfte diesem Ansturm Meister werden, endeten für sie die Sommerferien klugerweise schon am 31. August.
La rentrée bezeichnet nicht nur den Schuljahresbeginn, sondern auch die Rückkehr zum ganz normalen Alltag nach der langen Sommerpause. Für die Franzosen, die schon immer einen Hang zur Dramatik hatten, fängt aber gleich ein neues Jahr an, trennen sie doch zwölf Monate vom nächsten Sommerurlaub. Und so verhält sich auch das ganze Land.
Radio- und Fernsehsender werben zum Beispiel mit (angeblich) nagelneuen Programmen aufs Neue um die Gunst der Zuhörer bzw. Zuschauer. Die französische Politik würde es den Medien eigentlich nur
zu gerne nachmachen. Leichter gesagt als getan für Emmanuel Macron und Edouard Philippe, deren bei der Bevölkerung sehr beliebter Umweltminister, Nicolas Hulot, letzte Woche sein Amt an den Nagel gehängt hat. Ein harter Schlag für den Präsidenten und seinen Regierungschef, dem ein zweiter gleich folgen könnte. Stéphane Bern, der nicht weniger als Nicolas Hulot beliebte Beauftragte zum Schutz vom bedrohten Kulturerbe hat nämlich gerade mit Rücktritt gedroht. Dass Macron und Philippe den Franzosen, diesen »widerspenstigen Galliern« (Macron dixit) erklären müssen, warum ihre Kaufkraft 2019 weiterhin nicht steigen werde, ist dagegen wirklich nur business as usual. Bis 2019 ist es aber noch lange hin für Frankreichs Leseratten, die gerade damit beschäftigt sind, sich für die nächsten Monate mit Büchern einzudecken. Und bei den 567 Romanen, die der diesjährige literarische Herbst mit sich bringt, haben sie wortwörtlich die Qual der Wahl.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in dem am 3. September 2018 erschienenen Artikel der SZ-Frankreichskorrespondentin Nadia Pantel.
*Quelle: Les chiffres de la rentrée