Lichterfest vom 7. bis zum 10. Dezember in Lyon
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Der Herbst und seine immer kürzeren Tage mit immer weniger Sonnenlicht macht vielen Leuten so sehr zu schaffen, dass sie regelrecht depressiv werden. Dagegen hilft z. B. Lichttherapie, vielleicht aber auch « la Fête des Lumières (Lichterfest) de Lyon ». Die mittlerweile weltweit bekannte Veranstaltung, die jedes Jahr um den 8. Dezember herum in der drittgrößten Stadt Frankreichs stattfindet, geht auf eine im 19. Jahrhundert entstandene Tradition zurück.
Am 8. September 1852 (Mariä Geburt) sollte in Lyon eine Marienstatue auf dem Colline (Hügel) de Fourvière eingeweiht werden. Wegen Hochwasser musste man leider Gottes das Fest absagen. Als nächster passender Termin bot sich der 8. Dezember (Mariä [unbefleckte] Empfängnis) geradezu an. An besagtem Tag zeigte sich Petrus aber schon wieder nicht von seiner freundlichsten Seite, so dass die Obrigkeit es für ratsam hielt, das geplante Feuerwerk ausfallen zu lassen. Am Abend besserte sich jedoch das Wetter und siehe da, die Stadteinwohner stellten einer nach dem anderen Kerzen ans Fenster, deren Lichter in der dunklen Nacht und bis zur Morgendämmerung schwebten. Das Lichterfest war geboren!
Selbstverständlich hat es heute durch die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten der modernen Technologie eine ganz andere Dimension. Dieses Jahr werden wieder Lichtinstallationen, Beleuchtungsszenen und Lichtmeisterwerke von internationalen Künstlern auf der Presqu’île (Halbinsel), im Vieux Lyon (Altstadt) oder auf dem Colline de Fourvière wortwörtlich um die Wette strahlen. Ab morgen Abend heißt es dann in Lyon: »Fiat Lux« (Es werde Licht)! Eigentlich sollte Paris der Beiname « Ville Lumière (Stadt des Lichtes) » bis Sonntagtagabend aberkannt und der Stadt am Zusammenfluss der Rhône und der Saône verliehen werden.