Dieses Jahr wie jedes Jahr wurde der »Beaujolais Nouveau« im Münchner Institut français gefeiert!
Am vergangenen Samstag, dem 23. November 2019, war es im französischen Kulturinstitut wieder soweit. Und bei diesem rundum gelungenen Abend durfte selbstverständlich die Inthronisierung eines neuen Compagnon du Beaujolais nicht fehlen!
Und was Sie schon immer über diese Tradition wissen wollten, können Sie nun hier …
In Frankreich dürfen die Weine mit Appellation d’origine (Herkunftsbezeichnung) seit einem im September 1951 verabschiedeten Gesetz erst ab dem 15. Dezember des Jahres, in dem sie gekeltert wurden, zum Kauf angeboten werden. Frankreich wäre aber nicht Frankreich, würde diese Regelung keine Ausnahmen kennen.
So tanzt die zwischen Loire und Saône gelegene Weingegend Beaujolais aus der Reihe. Seit dem 19. Jahrhundert hatten sich dessen Winzer angewöhnt, einen Teil ihrer Weine schon zwei Monate nach der Weinlese als Primeurs zu verkaufen, damit diese neben den qualitativ meist Hochwertigeren aus anderen Anbaugebieten überhaupt eine Chance haben. Sie baten also darum, das weiterhin tun zu dürfen. Und weil unmöglich nicht französisch ist (« Impossible n’est pas français. »), wurde es ihnen vom Gesetzgeber auch erlaubt. Dieser Segen markierte die Geburtsstunde des Beaujolais Nouveau, das sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem von immer größerem Medienrummel begleiteten Highlight entwickelte.
Eingeläutet werden die Festlichkeiten, die seit 1985 am dritten Donnerstag im November um 0:00 Uhr (2018: 15. November) beginnen, vom rituellen Spruch « Le Beaujolais Nouveau est arrivé ! », sozusagen das Pendant zum »O’zapft is« des Münchner Oktoberfestes. Den Kostproben folgen dann lange Diskussionen darüber, ob der diesjährige Beaujolais Nouveau eher nach Himbeere oder gar Banane, etc. schmecke.
Hat in Frankreich die Beaujolais Nouveau-Begeisterung mittlerweile nachgelassen, fiebert das Ausland umso mehr dem großen Tag entgegen: 48% der 2015 verkauften Flaschen wurden nicht von Franzosen geköpft, sondern von Japanern, Amerikanern, Briten …